Der Name sagt es schon. Nassfutter hat viel mehr Wasseranteil als Trockenfutter, nämlich ca. 70%. Trockenfutter hat nur ca. 10%. Das ist auch der Grund warum mengenmässig viel mehr gefüttert werden muss pro Tag.
Ein Hund, der pro Tag 250 gr Trockenfutter benötigt, bräuchte dann ca. 850 gr Nassfutter pro Tag. Unterschiede gibt es natürlich immer bei den einzelen Produkten. Wichtig ist bei allen Futterarten dass der Hund versorgt ist mit allem was er braucht.
- Nassfutter ist im Mengenvergleich teurer
- Es ist weniger lang haltbar wenn es geöffnet ist
- Es nimmt mehr Platz in Anspruch
- Es entsteht mehr Müll durch leere Dosen oder Schalen
- Hund hat mit der Nahrungsaufnahme auch genug Flüssigkeit
- ältere Hunde können Nassfutter besser fressen
- Hunde mögen Nassfutter oft lieber als Trockenfutter da es intensiver riecht
Die Aussage dass Nassfutter schädlicher ist als Trockenfutter, weil es weich ist und dadurch die Zähne nicht "säubert", teile ich nicht. Ich bin der Meinung dass es auch auf die Zähne des Hundes ankommt.
Auch beim Nassfutter gibt es offene und geschlossene Deklarationen. Auch hier ist die Wahl eines Futters mit offener Deklaration sinnvoll. (Genau Erklärung im Beitrag Tockenfutter)
Steht auf der Deklaration: “Alleinfuttermittel”, dann muss das Futter eine Zusammensetzung aufweisen, die den Hund mit sämtlichen benötigten Nährstoffen versorgt. Das bedeutet, dass der Hund auch auf lange Sicht gesehen optimal mit allem versorgt wird, was sein Organismus benötigt. Alleinfuttermittel kann als Nassfutter, Trockenfutter oder halbfeuchtes Futter erhältlich sein.
Findet sich auf der Hundefutter-Deklaration die Angabe, dass es sich um ein Ergänzungsfuttermittel handelt, kann das beispielsweise ein Vitaminzusatz oder eine Zusammensetzung von Mineralstoffen sein, um eine selbst zusammengestellte Fütterung mit Nährstoffen anzureichern.
Oder es kann ein Einzelfuttermittel sein, z.B. Reinfleischdose, die keine Zusätze beinhaltet. Diese müssten also dann noch zugeführt werden um den Hund optimal zu versorgen.Hier ist auf eine komplette optimale Versorgung mit Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen zu achten.
Konservierungsstoffe sind u. a. E 20 (Kalziumsorbat); E 201 (Natriumsorbat), E 202 (Zitronensäure). Sie sind nur bei Feuchtfutter ab 14 % Feuchtigkeit nötig und sollen das Hundefutter vor Verderb durch Bakterien, Pilze, Schimmel oder Hefe verhindern. Auf Futter mit Konservierungsstoffen sollte verzichtet werden.
Beispiel einer Nassfutter-Dose (offene Deklaration):
Ergänzungsfuttermittel für Hunde
Zusammensetzung:
Hühnermuskelfleisch (45%), Hühnermagen (15%), Zucchini (10%), Fenchel (10%), Hühnerleber (5%) Hühnerherz (5%), Spinat (5%), Apfel (5%)
Analytische Bestandteile:
Rohprotein 14,1%, Rohfett 7,0%, Rohfaser 0,8%, Rohasche 1%, Feuchtigkeit 74,1%
Calcium 0,05%, Phosphor 0,13%
Ergänzungsfuttermittel müssen zur vollständigen Bedarfsdeckung mit weiteren Futtermitteln kombiniert werden, besonders die Calciumversorgung ist zu beachten.
Beispiel 2 Alleinfuttermittel
Adult Lamm, Kartoffel, Kürbis & Aprikosen = hier stimmen die Angaben überein mit den Inhaltsstoffen = keine Mogelei
Text des Herstellers auf der Verpackung: Natürliches Alleinfuttermenü in 100% Lebensmittelqualität mit 55 % Fleischanteil, viel frischem Gemüse und Obst für adulte Hunde.
Lammfleisch 55%, Kartoffeln 11%, Aprikosen 8%, Kürbis 7%, Spinat 7%, Kartoffelstärke, Mineralstoffe, Sonnenblumenöl, Eierschalenpulver, Seealgen, Hagebutten, Löwenzahnblätter, Brennnesselblätter, Ringelblumenblüten, Brunnenkresse
Zusatzstoffe pro Kg:
Ernährungsphysiologische Zusatzstoffe: Vit. D3 229 IE, Zink (als Zinksulfat, Monohydrat) 20 mg, Kupfer (als Kupfer-(II)-Sulfat, Pentahydrat) 1 mg. Verhältnis Fleisch: Gemüse/Obst: übrige Rohstoffe = 55 % : 36 % : 9 %
Analytische Bestandteile: Feuchtigkeit 74.0 % Rohprotein 9.0 % Rohfett 7.0 % Rohfasern 2.0 % Rohasche 2.5 %
Merke:
- Inhaltsstoffe werden in absteigender Reihenfolge ihrer Gewichtsanteile gelistet.
- Alle Inhaltsstoffe müssen zusammen addiert auf 100 % kommen. Ist dies nicht der Fall, stimmt etwas nicht.
- Laut EU-Verordnung muss alles, was unter 4 % liegt, nicht deklariert sein.
- Stehen keine Prozentangaben auf der Verpackung, ist Vorsicht angebracht.
- Je mehr Zusatzstoffe enthalten sind, desto minderwertiger ist das Futter.
Trockenfutter und Nassfutter haben unterschiedliche Proteinangaben. Um diese zu vergleichen ist der absolute Wert nicht geeignet. Dadurch dass Nassfutter einen höheren Wasseranteil hat, ist der Proteingehalt immer niedriger angegeben als beim Trockenfutter.
Wichtig für eine Vergleichbarkeit ist der Proteinanteil in der Trockensubstanz.
Ausschlaggebend für die Berechnungen sind der prozentuale Anteil von Rohprotein und die Feuchtigkeit des Futters.
Typische Nassfutter für den Hund haben einen Proteingehalt von ca. 7-13% und eine Feuchtigkeit von 70-80%. Trockenfutter hingegen wartet häufig mit 20-30% Rohprotein und einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa 10% auf. Dass man mengenmäßig weniger Trockenfutter füttert als Nassfutter, ist klar, aber wir wollen hier den Proteingehalt berechnen, der ausschlaggebend für die Ernährung des Hundes ist.
Nassfutter:
Ein Beispiel für Nassfutter: Bei einem Feuchtigkeitsanteil von 80% beträgt die Trockensubstanz: 100 % – 80 % = 20%. Also beträgt der Anteil der Trockensubstanz 20%. Nun interessiert uns der Anteil von Protein in dieser Trockensubstanz, also = Protein (in %) / Trockensubstanz (in %) * 100.
Wenn wir von einem Proteingehalt von 10% ausgehen, wäre die Rechnung also 10 % / 20% * 100 = 50%. Das bedeutet, dass das Nassfutter 50% Protein in der Trockensubstanz hat.
Trockenfutter:
Nehmen wir als zweites Beispiel ein Trockenfutter und nehmen eine Feuchtigkeit von 10% und einen Rohproteingehalt von 20% an. Berechnung der Trockensubstanz: 100% – 10% = 90%. Berechnung des Proteinanteils in der Trockensubstanz: 20% / 90% * 100 = 22%.